Solidarisch Spenden für die Anwaltskosten nach tödlicher Polizeigewalt in Bremen und Delmenhorst!

Damit Familienangehörige von Opfern tödlicher rassistischer Polizeigewalt ihr Recht auf Aufklärung durchsetzen können, so wie die Angehörigen von Mohamed Idrissi in Bremen und Qosay Sadam Khalaf in Delmenhorst.

Nach tödlicher Polizeigewalt sind Angehörige und Freund*innen darauf angewiesen, mit Hilfe von Anwält*innen eine strafrechtliche Aufarbeitung und Aufklärung der Todesumstände durchzusetzen. So wie auch in zwei Fällen aus Bremen und Niedersachsen, in denen die Angehörigen mit Hilfe von Anwält*innen ihres Vertrauens um eine strafrechtliche Aufarbeitung ringen.

„Ob er anders behandelt worden wäre, wenn er nicht dunkelhäutig gewesen wäre?“
(Familienangehörige von Mohamed Idrissi)

Aicha Meisel-Suhr und ihre Familie kämpfen seit zwei Jahren um die strafrechtliche Aufarbeitung der Todesumstände ihres Vaters. Mohamed Idrissi wurde am 18. Juni 2020 in Bremen-Gröpelingen von mehreren Polizeischüssen im Brustbereich lebensgefährlich verletzt und starb kurz darauf im Krankenhaus. Mehrere Handyaufnahmen stehen der  Polizei-Version entgegen, Mohamed Idrissi hätte die vier Beamten mit einem Messer bedroht, die Schüsse seien ein Akt des notwendigen Selbstschutzes gewesen. Anwohner*innen hatten den Polizeieinsatz gefilmt; ihre Aufnahmen zeigen Mohamed Idrissi als hilflose und nach einem Pfeffersprayeinsatz zutiefst verstörte Person. Aicha Meisel-Suhr und ihr Rechtsanwalt gehen davon aus, dass Mohamed Idrissi noch leben könnte, wenn die vier Beamten dem schwer Verletzten Erste Hilfe geleistet hätten.  Ihre Recherchen und Intervention führten zu einer Wiederaufnahme des Ermittlungsverfahrens durch die Generalstaatsanwaltschaft Bremen.

Der 19-jährige Qosay Sadam Khalaf starb in der Nacht vom 5./6. März 2021, nachdem er im Polizeigewahrsam in Delmenhorst zusammengebrochen war. Der jezidische Teenager war zunächst mit anderen Jugendlichen kontrolliert worden. Bei seiner Festnahme setzten die Beamten laut Augenzeugenberichten grundlos Pfefferspray und körperliche Gewalt ein. Mit Hilfe ihrer Anwältin kämpfen Angehörige um Antworten und strafrechtliche Aufarbeitung. Nur fünf Monate nach dem Tod des Teenagers lehnte die Generalstaatsanwaltschaft Oldenburg die Aufnahme von Ermittlungen gegen die am Einsatz beteiligten Polizist*innen und Rettungssanitäter*innen ab. Nun bleibt nur noch der Weg über ein Klageerzwingungsverfahren.

Damit die Angehörigen von Mohamed Idrissi und Qosay Sadam Khalaf weiterhin durch Anwält*innen ihres Vertrauens eine strafrechtliche Aufarbeitung durchsetzen können, sind solidarische Spenden dringend notwendig. Deine und Ihre Spende unter dem Stichwort #nurgemeinsam zeigt: Niemand soll die Folgen tödlicher Polizeigewalt alleine tragen müssen.

Weitere Informationen:

Folge #19 des Podcasts „Vor Ort“ mit Aicha Meisel-Suhr vom Bündnis „Justice for Mohamed“, mit Baran und Gundula von der „Initiative zur Erinnerung an Qosay“ und mit Rechtsanwältin Lea Voigt, Mitglied im Republikanischen Anwältinnen- und Anwälteverein (RAV e.V.).

Taz Online vom 11.05.2021: Ermittlungen im Fall Mohammed Idrissi: Polizei schafft Bedrohung

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