Pressemitteilung VBRG

Wir trauern um Ferhat, Gökhan, Hamza, Said, Mercedes, Sedat, Kaloyan, Vili und Fatih, die am 19. Februar bei einem rassistisch motivierten Attentat in Hanau ermordet wurden.

Gemeinsam mit den Hinterbliebenen, Überlebenden, Freund*innen und der Initiative 19.2. Hanau fordern wir Gerechtigkeit, lückenlose Aufklärung und ein würdiges Gedenken.

Heute vor genau einem halben Jahr – am 19. Februar 2020 – wurden in Hanau Ferhat Unvar, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Kaloyan Velkov, Vili Viorel Păun & Fatih Saraçoğlu durch einen rassistisch motivierten Attentäter ermordet, der weitere Menschen verletzte und auch seine Mutter tötete.

Seit 183 Tagen ist der Schmerz und die Trauer über die Ermordung ihrer Söhne und ihrer Tochter, ihrer Schwester und ihrer Brüder, ihrer Freunde und Freundin für die Hinterbliebenen, die Überlebenden und ihre Freund*innen mit klaren Forderungen verbunden, die endlich gehört und erfüllt werden müssen.

Die Hinterbliebenen, die Überlebenden und ihre Freund*innen fordern:

  • Umfassende Gerechtigkeit und Entschädigung.
  • Eine lückenlose Aufklärung des Attentats und der Verantwortung staatlicher Behörden.
  • Politische Konsequenzen sowohl in Hessen als auch bundesweit
  • Ein angemessenes Erinnern und Gedenken im öffentlichen Raum.

Die im VBRG e.V. zusammengeschlossenen 15 Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt unterstützen die Forderungen der Hinterbliebenen und Überlebenden. Gemeinsam mit ihnen, der Initiative 19. Februar 2020 und vielen anderen rufen wir zur Demonstration in Hanau am 22.8.2020 und hoffen, dass sich an den heutigen mehr als 30 Gedenk-Demonstrationen im gesamten Bundesgebiet viele Menschen beteiligen.

Rassistisch, antisemitisch und rechtsextrem motivierter Terror hat in den vergangenen 12 Monaten dreizehn Todesopfer in Istha bei Kassel, in Halle (Saale) und Hanau gefordert. Hunderte von Menschen wurden im gleichen bei rassistisch, antisemitisch und politisch rechts motivierten Angriffen verletzt; Dutzende Imbissbetreiber, Bar-, Restaurant- und Ladenbesitzer haben durch antisemitisch, rassistisch und rechtsextrem motivierten Brandanschläge ihre Existenzgrundlage verloren.

Wir fordern und erwarten, dass die Forderungen der Hinterbliebenen und Überlebenden des Attentats in Hanau, die Forderungen der Hinterbliebenen und Überlebenden des Attentats von Halle (Saale) sowie der Familie von Walter Lübcke von den politisch Verantwortlichen gehört und zu einem Wendepunkt im Umgang mit Rassismus, Antisemitismus und rechter Gewalt werden.

Dafür gehen wir heute und am Samstag in Hanau auf die Straßen.

Link: Zum Aufruf der Hinterbliebenen, Überlebenden und der Initiative 19.2. Hanau

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