Folge #26 Vor Ort – gegen Rassismus, Antisemitismus und rechte Gewalt. Die Podcastserie von NSU Watch und VBRG e.V.

Vor Ort mit den Rechtsanwältinnen und Nebenklagevertreterinnen Kristin Pietrzyk, Jenny Fleischer, Dr. Kati Lang und Lea Voigt und Caro Keller.

Im Mittelpunkt der Folge #26 steht die Frage nach den Fortschritten in Saarlouis, Berlin, Chemnitz, Bremen und Delmenhorst bei fünf Fällen tödlicher und schwerer rassistischer und rechter Gewalt und Polizeigewalt. Mit Rechtsanwältinnen und Nebenklagevertreterinnen Kristin Pietrzyk, Jenny Fleischer, Dr. Kati Lang und Lea Voigt sprechen wir über fünf Fälle aus sechs Podcast-Episoden in 2021 und deren aktuelle Entwicklung, Ermittlungserfolge, Verschleppung und den langen Atem der Betroffenen.

Rechtsanwältin Kristin Pietrzyk berichtet von den Hintergründen der Festnahme eines tatverdächtigen Neonazis im April 2022 im Fall des rassistischen Brandanschlags in Saarlouis, bei dem am 19. September 1991 Samuel Kofi Yeboah und 18 weitere Menschen zum Teil schwer verletzt wurden. Es geht auch um die Frage der Signalwirkung weit über das Saarland hinaus, wenn die Generalbundesanwalt in einem drei Jahrzehnte zurückliegenden rassistischen Mord die Ermittlungen übernimmt.
Mehr Hintergrund in Episode #18 vom September 2021.

Mit Rechtsanwältin Jenny Fleischer sprechen wir über den inzwischen dritten Prozess nach dem schweren rassistischen Angriff auf den afghanischen Geflüchteten Jamal im April 2017 am S-Bahnhof Berlin-Karlshorst und dessen verschleppte strafrechtliche Aufarbeitung. Einer der drei Angeklagten, die sich seit Februar 2022 erneut für den Angriff verantworten müssen, ist ein Polizeibeamter aus Berlin, der jahrelang Kontaktbeamter für die Betroffenen der rechtsterroristischen Anschlagsserie in Neukölln war.
Mehr Hintergrund in Episode #16 vom April 2021.

Um die Frage, wann fast vier Jahre nach dem schweren Neonazi-Angriff auf Gegendemonstrant*innen am 1. September 2018 in Chemnitz mit einer Prozesseröffnung zu rechnen ist, geht es im Gespräch mit Rechtsanwältinnen Kati Lang und Kristin Pietrzyk. Im Mittelpunkt steht die Frage, warum die Justiz in Sachsen die Strafverfolgung nach den schweren Angriffen durch bundesweit organisierte Neonazis am Rande der rassistischen Mobilisierungen am 1. September 2018 weiterhin verschleppt.
Mehr Hintergrund in Episode #18 vom Juni 2021.

Mit Rechtsanwältin Lea Voigt sprechen wir über das Ausbleiben von Fortschritten nach rechter Gewalt und Polizeigewalt in Bremen und Delmenhorst. In Bremen hatte es im September 2021 nach dem Neonazi-Brandanschlag auf das Jugendzentrum „Die Friese“ im Februar 2020 zwar Hausdurchsuchungen bei polizeibekannten Neonazis gegeben, doch auch wenn es inzwischen Tatverdächtige gibt – eine Anklage auch nach zwei Jahren nicht in Sicht.
Mehr Hintergründe in Episode #17 von Mai 2021.

In Delmenhorst wartet die Familie von Qosay Khalaf weiter auf Gerechtigkeit und Aufklärung. Der 19-jährige war verstorben, nachdem er bei einem Polizeieinsatz am 5. März 2021 festgenommen und über Nacht ins Polizeigewahrsam verbracht worden war.
Mehr Hintergründe in Episode #19 von Juni 2021.

Ohne langen Atem und Solidarität wäre eine Strafverfolgung in keinem der fünf Fälle möglich. Dafür braucht es Spenden! Bitte unterstützt die Nebenkläger*innen in Chemnitz und Delmenhorst mit Eurer Spende für den VBRG-Opferfonds, Spendenstichwort #NurGemeinsam.

Spendeninformation:

Empfänger: VBRG e.V.
Verwendung: #NurGemeinsam Spendenkampagne
IBAN: DE38 4306 0967 1177 901301
BIC: GENO DE M1 GLS