Opferberatungsstellen: Die heute vorgestellten PMK Rechts Zahlen des Bundesinnenministeriums und BKA erfassen „lediglich einen Ausschnitt des bedrohlichen Anstiegs von rassistischer und rechter Gewalt“
„Die 1.156 politisch rechts motivierten Gewalttaten, die das Bundesinnenministerium für 2018 registriert hat, erfasst lediglich einen Ausschnitt des bedrohlichen Anstiegs von rassistischer und rechter Gewalt“, sagt Judith Porath, Vorstand des Verbands der unabhängigen Opferberatungsstellen und Geschäftsführerin der Opferperspektive e.V. in Brandenburg.
Die unabhängigen Beratungsstellen für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt haben für 2018 alleine in sieben Bundesländern – den fünf ostdeutschen Bundesländern, Berlin sowie in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein – 1.495 rechts, rassistisch und antisemitisch motivierte Gewalttaten registriert. „Auch im vergangenen Jahr war Rassismus bei zwei Dritteln der Gewalttaten das Tatmotiv. Das zeigen sowohl die Zahlen des BKA als auch die Bilanzen der Beratungsstellen“, sagt Judith Porath. „Die anhaltend große Diskrepanz zwischen den durch die Polizeibehörden der Länder und den unabhängigen Opferberatungsstellen erfassten rechten Gewalttaten ist Besorgnis erregend hoch.“ Deshalb müssten die Strafverfolgungsbehörden die Erfassung und Dokumentation in Bezug auf rechte, rassistische und antisemitische Gewalt weiter verbessern.
„Täglich ereignen sich mindestens drei rechte und rassistische Gewalttaten in Deutschland. Wir brauchen jetzt dringend eine sichtbare und breite gesellschaftliche Solidarität mit den Betroffenen dieser brutalen Angriffe“, betont Judith Porath.
Die Jahresstatistiken und –bilanzen der Mitgliedsorganisationen des VBRG finden Sie hier.
Berlin, 14.05.2019