Schlagwortarchiv für: Brandenburg

Analyse: Zunehmende Gewaltbereitschaft bei Funktionär*innen der AfD

Die Zahl der Fälle, in denen Politiker*innen der Alternative für Deutschland (AfD) als rechte Gewalttäter*innen auftreten, ist besorgniserregend. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der im VBRG e. V. zusammengeschlossenen Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Insbesondere Kommunalpolitiker*innen der Partei griffen laut VBRG verstärkt Bürger*innen an, die sie als politische Gegner*innen sehen – teilweise sogar mit Waffengewalt.

Analyse: Verzerrtes polizeiliches Lagebild durch Entpolitisierung rechter Gewalt

Gewalttaten von Reichsbürger*innen, Coronaleugner*innen und Anhänger*innen rechter Verschwörungsnarrative werden vom Bundeskriminalamt und den Landeskriminalämtern in vielen Fällen nicht als „Politisch motivierte Gewalt Rechts" registriert, sondern als „Politisch motivierte Gewalt – nicht zuzuordnen“. Für 2022 droht eine erhebliche Ausweitung der Untererfassung rechter Gewalttat. Denn das Monitoring des Opferberatungsstellen im VBRG e.V. zeigt: Aktivist*innen dieser Bewegungen organisieren und bewaffnen sich. Sie greifen gezielt Personen an, die sie als politische Gegner*innen ansehen: Politiker*innen, Journalist*innen, Wissenschaftler*innen, Linke.

Pressemitteilung: 2022: Schwerpunkte rechter Gewalt in Brandenburg verlagern sich

Pressemitteilung der Brandenburger Beratungsstelle Opferperspektive: Im Jahr 2022 zählte die Opferperspektive 138 rechte Übergriffe. Dies bedeutet einen leichten Rückgang von 12 rechten Gewalttaten in Brandenburg gegenüber dem Vorjahr (150). Die Zahl der Angriffe bewegt sich somit seit 2019 auf einem relativ konstanten Niveau (2019: 140, 2020: 130). Besorgt stimmt die verhältnismäßig hohe Anzahl antisemitischer Gewaltdelikte in 2022: 8 antisemitische Angriffe wurden erfasst, dem gegenüber steht nur eine solche Tat in 2021.

Podcast-Folge #33: Vor Ort – Nahaufnahmen aus der aktuellen Welle rassistischer Gewalt

In der aktuellen Folge #33 von „Vor Ort“ – gegen Rassismus, Antisemitismus und rechte Gewalt“ – der Podcastserie von VBRG e.V. und NSU Watch stehen "Nahaufnahmen aus der aktuellen Welle rassistischer Gewalt" in Ostdeutschland im Mittelpunkt. Wir sprechen mit Expert*innen wie Pia Lamberty (CeMAS – Center für Monitoring, Analyse & Strategie), Sultana Sediqi (Jugendliche ohne Grenzen), Kristian Fink (ver.di), Franz Zobel (ezra) und Robert Kusche (VBRG und RAA Sachsen) über die aktuellen rassistischen Mobilisierungen und Brandanschläge in Ostdeutschland. Außerdem gibt es aktuelle Informationen nach dem Brandanschlag in Groß Strömkendorf (Mecklenburg-Vorpommern) mit Tim Beis von LOBBI MV und Hintergründe zu zwei Beispielfällen von verschleppten Strafverfahren nach schweren rassistischen und rechten Gewalttaten aus der Beratungspraxis der Opferperspektive e.V. und der Mobilen Opferberatung und dem Bündnis "Halle gegen Rechts". Dabei wird deutlich, dass ein Paradigmenwechsel bei Polizei und Justiz im Umgang mit rassistischer und rechter Gewalt dringend notwendig ist.

Grimme Online Award 2021 in der Kategorie Information für Webdoku „Gegen uns.“ und neue Folge „Baseballschlägerjahre in der Uckermark: Rechte Gewalt und Gegenwehr“

Die Webdokumentation „Gegen uns. Betroffene im Gespräch über rechte Gewalt nach 1990 und die Verteidigung der solidarischen Gesellschaft“ ist mit dem Grimme Online Award 2021 in der Kategorie Information ausgezeichnet worden! „Die einzelnen Taten sowie ihre Vor- und Nachgeschichten verbinden sich beim Anschauen der einzelnen Episoden immer mehr zu dem, was sie sind: ein Angriff auf das Gemeinwesen. 'Gegen uns.' trifft mitten ins Herz,“ schreibt die Jury. In der aktuellen Episode geht es um in den 1990er Jahren aktive alternative Jugendliche und Geflüchtete, die in der Uckermark (Brandenburg) lebten. Sie sprechen über ihre Erfahrungen mit brutalen rechten Angriffen in den Baseballschlägerjahren und die besondere Bedeutung von gemeinsamen Aktionen.

Folge #12 Vor Ort – gegen Rassismus, Antisemitismus und rechte Gewalt. Die Podcastserie von NSU Watch und VBRG

In Folge #12 sprechen wir über den rassistischen Mord an Amadeu Antonio am 24. November 1990 in Eberswalde mit Jone Mununga, einem Freund und Arbeitskollegen des Ermordeten und mit Ellen, die als Studierende in 2018 in Eberswalde rassistisch beleidigt und verletzt wurde, über die Kontinuität von Rassismus. Mit Judith Porath, Geschäftsführerin der Opferperspektive e.V. und Christoph Kopke, Politikwissenschaftler an der Hochschule für Wirtschaft und Recht geht es um die vergessenen Todesopfer der #Baseballschlägerjahre in Brandenburg, den Kampf um die staatliche Anerkennung und über Rassismus und Rechtsextremismus bei der Polizei.