Schlagwortarchiv für: Berlin

Stiftung PRO ASYL verleiht Menschenrechtspreis an den VBRG e.V.

Die Stiftung Pro Asyl zeichnet mit dem Menschenrechtspreis 2023 den VBRG e.V. sowie Ibrahim Arslan, Überlebender und Hinterbliebener der rassistischen Brandanschläge am 23. November 1992 in Mölln, und Sultana Sediqi (Jugendliche ohne Grenzen) aus. "Mit dieser Auszeichnung stellt sich PRO ASYL an die Seite der Opfer rassistischer Gewalt", sagt Halima Gutale, die Vorsitzende der Stiftung. Wir freuen uns sehr über diese wichtige Auszeichnung, die die wichtige Arbeit unserer Mitgliedsorganisationen und Partner*innen würdigt.

Digitale Erinnerungsräume: WIR SIND HIER

Mit dem digitalen Kartographieprojekt WIR SIND HIER werden die Nutzer*innen eingeladen, sich vorzustellen, wie Gedenken und Erinnern an Todesopfer rechter Gewalt und rassistisch motivierter Polizeigewalt heute als aktive Form des Widerstands öffentliche Räume und Plätze beansprucht und verändert. In verschiedenen Städten verstärkt WIR SIND HIER die Präsenz von und die Forderung nach Erinnerungsräumen u.a. durch die Stimmen der Hinterbliebenen von Burak Bektaş in Berlin, der Überlebenden der Familien Satir und Turhan in Duisburg, der Angehörigen von Semra Ertan, des Bruders von Yaya Jabbi (beide Hamburg), der kubanischen Familien von Delfin Guerra und Raúl Garcia Paret in Merseburg, der Überlebenden der Familien Arslan und Yilmaz in Mölln sowie der Hinterbliebenen von Can Leyla in München.

Stellenausschreibung: Projektreferent*in im Arbeitsfeld Onlineberatung

Der VBRG sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine*n Projektreferent*in (10 bis 15 Wochenstunden) zur Unterstützung des Auf- und Ausbaus des Arbeitsfeldes Onlineberatungen der im VBRG zusammengeschlossenen Opferberatungsstellen, sowie für die Vernetzung im Themenfeld Onlineberatung. Die Tätigkeit kann im Homeoffice/am aktuellen Standort ausgeübt werden. Bewerbungsschluss ist der 31. Juli 2023. Euch erwartet eine verantwortungsvolle und interessante Tätigkeit in einem wachsenden Bundesverband - jetzt bewerben!

Analyse: Zunehmende Gewaltbereitschaft bei Funktionär*innen der AfD

Die Zahl der Fälle, in denen Politiker*innen der Alternative für Deutschland (AfD) als rechte Gewalttäter*innen auftreten, ist besorgniserregend. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der im VBRG e. V. zusammengeschlossenen Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Insbesondere Kommunalpolitiker*innen der Partei griffen laut VBRG verstärkt Bürger*innen an, die sie als politische Gegner*innen sehen – teilweise sogar mit Waffengewalt.

Analyse: Verzerrtes polizeiliches Lagebild durch Entpolitisierung rechter Gewalt

Gewalttaten von Reichsbürger*innen, Coronaleugner*innen und Anhänger*innen rechter Verschwörungsnarrative werden vom Bundeskriminalamt und den Landeskriminalämtern in vielen Fällen nicht als „Politisch motivierte Gewalt Rechts" registriert, sondern als „Politisch motivierte Gewalt – nicht zuzuordnen“. Für 2022 droht eine erhebliche Ausweitung der Untererfassung rechter Gewalttat. Denn das Monitoring des Opferberatungsstellen im VBRG e.V. zeigt: Aktivist*innen dieser Bewegungen organisieren und bewaffnen sich. Sie greifen gezielt Personen an, die sie als politische Gegner*innen ansehen: Politiker*innen, Journalist*innen, Wissenschaftler*innen, Linke.
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Jahresbilanz 2022 der Berliner Beratungsstelle ReachOut

Pressemitteilung der Berliner Beratungsstelle ReachOut zur Jahresbilanz 2022 vom 4. Mai 2023: Für 2022 dokumentiert ReachOut 336 rechte, rassistische und antisemitische Angriffe in Berlin. Nur ein Teil dieser Taten wird öffentlich bekannt. Rassismus ist das häufigste Motiv. ReachOut, die Berliner Beratungsstelle für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, verzeichnet mit 336 Angriffen für das Jahr 2022 fast genauso viele Taten wie im Jahr zuvor (353 Angriffe). Mindestens 490 Menschen wurden im vergangenen Jahr verletzt und bedroht. Die Zahl der Angriffe bleibt damit seit Jahren nahezu konstant erschreckend hoch.

Stellenausschreibungen: Projektreferent*in

Für die Umsetzung des Kooperationsprojekts "Von Betroffenen zu Akteur*innen - Stärkung von Community-basierten Antirassismus-/ Antidiskriminierungsberatungsstrukturen (CbB)" suchen wir zum nächstmöglichen Zeiptpunkt eine*n Projektreferent*in. Der Arbeitsort ist Berlin, Bewerbungsschluss ist der 30. April 2023. Euch erwartet ein spannendes Projekt und ein angenehmes Arbeitsumfeld in einem wichtigen und bundesweiten Themenfeld.

Podcast-Folge #37: Vor Ort – Strafjustiz, Rassismus, Antisemitismus und psychische Erkrankungen, Teil 2

Die Frage, welche Auswirkungen rechtsterroristische Attentate auf die psychische Gesundheit von Hinterbliebenen und Überlebenden haben – insbesondere wenn Antisemitismus und Rassismus als Tatmotive von psychisch erkrankten Täter*innen durch die Strafverfolgungsbehörden und Medien nicht anerkannt werden steht im Mittelpunkt der Podcastfolge #37. Wir ziehen eine kritische Zwischenbilanz mit Familienangehörigen von Guiliano Kollmann und Hüseyin Dayıcık, die am 22. Juli 2016 in München beim rechtsterroristischen Attentat am Olympiazentrum ermordet wurden, mit Shelly Meyer vom Vorstand der Jüdischen Gemeinde Hamburg, mit Prof.‘in Dr. med. Meryam Schouler-Ocak, Professorin für interkulturelle Psychiatrie und Leiterin des Forschungsbereichs Interkulturelle Migrations- und Versorgungsforschung am Universitätsklinikum Charité (Berlin) sowie mit Eben Louw, Gesundheitspsychologe und VBRG-Vorstandsmitglied.

Podcast-Folge #36: Vor Ort – Strafjustiz, Rassismus, Antisemitismus und psychische Erkrankungen, Teil 1

In Folge #36 sind wir vor Ort bei der Open Lecture Series #6: Strafjustiz, Rassismus, Antisemitismus und psychische Erkrankung: Eine kritische Bestandsaufnahme zum dritten Jahrestag des Hanau-Attentats. Wir sprechen mit Christina Feist, Überlebende des antisemitischen, rassistischen und misogynen Attentats von Halle und Wiedersdorf an Yom Kippur 2019, den Anwält*innen Dr. Kati Lang und Kristin Pietrzyk und Prof. Dr. med. Dr. phil. Andreas Heinz, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Charité (Berlin).

WIR SIND HIER

WIR SIND HIER ist ein digitales Kartographieprojekt, das in enger Zusammenarbeit mit Initiativen und Einzelpersonen entsteht, die sich gegen Rassismus und Antisemitismus in ganz Deutschland engagieren. Wie können Gedenken und Erinnern an Todesopfer rechter Gewalt und rassistischer Polizeigewalt heute als aktive Form des Widerstands und der Veränderung Räume und öffentliche Plätze beansprucht und verändert werden? Durch Umbenennung von Straßen und öffentlichen Plätzen, Mahn- und Denkmäler oder Orte. In Städten wie Berlin, Hanau, Halle, Hamburg, Mölln, Duisburg und München verstärkt das Projekt die Präsenz von und die Forderung nach Erinnerungsräumen durch die Stimmen der Angehörigen von Ermordeten und Überlebenden. Diese Stimmen von Betroffenen von rechten, rassistischen und antisemitischen Anschlägen und Polizeigewalt werden nur allzu oft in den Hintergrund gedrängt.